Orange Wine

07. November 2021

„Orange is the new red“ hört man immer wieder.
Orange Wine ist so alt wie die Herstellung von Wein selbst.
Der Ursprung wird im Kaukasus, im heutigen Georgien, vermutet.

Nach Weißwein, Rotwein und Roséwein ist Orange Wine die vierte und neueste Farbe innerhalb der Weinfarben und auch die außergewöhnlichste.
Orange Wine hat nichts mit der gleichnamigen Frucht gemein. Der Begriff ist auf die Farbe des Weins zurückzuführen. Orange Wine erinnert durch Körper und Tannine (Gerbstoffe) an Rotwein.
Weiße Trauben werden, wie bei einem Rotwein, auf der Schale vergoren. Nach der Einmaischung wird nicht der Most abgepresst, sondern weiter auf Schale, Fruchtfleisch, Kernen und Saft vergoren. Die Farbstoffe (Lignine/Phenole) aus den Kernen und Schalen lösen sich und „färben“ den Wein orangefarben. Dabei können große Unterschiede mit einem breiten Spektrum an Farbstoffen entstehen. Diese sind abhängig von Dauer der Mazeration und der verwendeten Trauben.

Es handelt sich um ein sehr natürliches bzw. naturnahes Verfahren. Wahrscheinlich ist das der Grund dafür, dass Orange Wine auch als Naturwein bzw. Natural Wine bezeichnet wird. Ein anderer Grund kann sein, dass Orange Wine meist eine gewisse Trübung aufweist und an naturtrüben Apfelsaft erinnert.
Orange Wine ist eher ein Nischenprodukt, das jedoch viel über die Ambitionen und die Philosophie des Winzers aussagt.
Allen Orange Wines gemeinsam ist, dass es sich um Weine aus weißen Trauben handelt, die einer Maischegärung unterzogen werden. Das heißt, dass die alkoholische Gärung mit den Beerenschalen abläuft, wie es sonst nur bei Rotweinen üblich ist.
Darüber hinaus sind aber viele Varianten denkbar: Manche Winzer vinifizieren völlig ohne Schwefelzusatz; manche nützen kleine Dosen, um zumindest einen Mindestschutz gegen Oxidation zu erzielen. Andere wiederum nehmen die Schwefelkonzentrationen, die auch bei der konventionellen Weinbereitung gebräuchlich sind. Auch bei der Wahl des Behältnisses gibt es viele Varianten: Neben der historischen Variante im Tongefäß sind auch Holzfässer gebräuchlich.
Die meisten Orange Wines sind allerdings aus bio- oder biodynamischem Anbau und eher naturbelassen: man greift so gut wie gar nicht technisch in den Wein ein.
Bei unseren Orange Wines von Kristinus wird so wenig Schwefel angereichert, dass er nicht deklariert werden muss. Beide Orange Wines vom Weingut Kristinus (Liquid Sunshine und Liquid Sundowner) werden biodynamisch angebaut und traditionell in großen Tonamphoren ausgebaut. Hier wird jeder einzige Sonnenstrahl konserviert- ein unglaublicher Geschmack entfaltet sich.

Orange Wine kommt unfiltriert in die Flasche. Es ist besonders wichtig, dass alle vorherigen Arbeitsschritte im Weinberg, vor allem aber bei der selektiven Lese und der Verarbeitung im Keller, absolut sorgfältig und sauber erfolgen.
Alles, was später in die Flasche kommt, sollte so naturbelassen wie möglich sein. Die natürliche Balance, die den Orange Wine auszeichnet, soll so voll zum Tragen kommen.

Orange Wine passt sehr gut zu scharfwürzigen asiatischen Speisen oder auch zu gehaltvollem Gemüse. Da Orange Wine eher kräftig ist, wünscht er sich ebenbürtige Komponenten, mit denen er sich messen kann.

Unbedingt vor dem Öffnen und Genießen die Flaschen leicht aufschütteln, damit die Hefe wieder in Schwebe kommt, denn sie soll unbedingt mit ins Glas.

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